Nach Angaben der Food and Agriculture Organization der UN wurde im Jahr 2008 ca. 90% der weltweiten Quinoa-Nachfrage aus Südamerika gedeckt. Im Jahr 2016 waren es ca. 25 000 tonnen, die aus Bolivien und Peru nach Europa importiert worden waren. Im Vergleich dazu waren es 2012 nur rund 6 Tonnen. Der Bedarf an Quinoa hat sich, also in der zuvor genannten zeitlichen Periode von vier Jahren vervierfacht. Für unser Vorstellungsvermögen haben wir kleine Berechnungen angestellt und anhand der konsumierten Masse von Quinoa und Entfernungen den Treibstoffverbrauch und die dazugehörige Emmission von CO2 für verschieden Transportmittel ermittelt. Um 25 000t nach Europa einzufliegen benötigt die Luftfracht ca. 43 800t Kerosin und 138 300t CO2, wobei wir mit den kleinsten angegebenen Verbrauchsfaktoren gerechnet haben. Was bedeutet, dass der Verbrauch i.d.R. noch größer ist. Frachtschiffe schneiden in dem Verbrauch wesentlich effizienter ab, sie steigen ja nicht in die Luft und benötigen daher wesentlich mehr Zeit. So benötigt ein Frachtschiff der Emma-Mærsk-Klasse für den gleichen Transportweg und derselben Menge Qunioa ca. 393t Schweröl und 1200t CO2. Würden wir jetzt einmal annehmen, dass unser Bedarf von 25 0000t Quinoa bei uns in Europa produziert hätten und dieser auf einem Lastkraftwagen den Weg zum Kunden gefunden hätte, so hätte es ca. einen Verbrauch von 169t Diesel und 531t CO2. In diesem Vergleich würden wir zu den effizienten frachtschiffen doppelt so gut abschneiden.

Was sind die weiteren möglichen Auswirkungen des zunehmenden Konsums von Quinoa aus Südamerika? Sie wirken sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf das Anbauverhalten der Bauern und die heimischen Märkte aus. Ein offensichtlicher Aspekt ist, dass die Anbauflächen vergrößert werden müssen, um auf die steigende Nachfrage reagieren zu können. Lokale Vegetationen werden entfernt, sprich Grasflächen bzw. Weideflächen, Sträucher und andere Gewächse müssen für die Monokulturen weichen. Das wird, auch wenn es noch kein weitreichendes Bewusstsein dafür gibt, eine Disharmonie in unserem Ökosystem erschaffen, weil es in der Natur einer Monokultur liegt, unsere Umwelt, welche gerade durch die Vielfalt gekennzeichnet ist, aus dem Gleichgewicht zu bringen. Es werden z.B. auf Dauer die Böden ausgelaugt, Weidetiere müssen weichen und bestimmten Schädlingen ist es möglich sich lokal zu konzentrieren.

 

 

Und wir können was dagegen tun, indem wir anfangen unser Konsumverhalten bewusst zu steuern. Anfangen das zu erkennen, was sich hinter den Produkten in den Regalen unserer Kaufhäusern verbirgt und welchen Nutzen es für uns und die anderen bringt. Schließlich bezahlen wir es mit der Energie unserer eigenen aufgewendeten Arbeit.